“Zerbrich das Fass, aber bewahre den Wein!”, wer kann das? Machen wir gleich ein Experiment: Mit einem geht das: Hiob. Die Bibel, Bestseller ohne Leser, müsste wegen dieser Wette mal aufgeschlagen werden, in der „Bibel in gerechter Sprache“ steht „Hiob“ in der Mitte… Gott möchte beim himmlischen „Audienztag“ (Köckert) dem Satan zeigen, dass der fromme Hiob sein vollkommener Mensch ist! Satan beginnt Gott zu reizen: „Ist Hiob so reich, weil er so fromm ist? Oder ist er so fromm, weil er so reich ist?“ Satanisch gefragt; Gott geht auf Satan ein und der schlägt zu: Hiobs Häuser stürzen ein, Hiobs Herden verkommen, seine Kinder sterben. Hiob sagt: „Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen, der Name des Herrn sei gelobt…“, was in vielen Bibel fett gedruckt ist. Fett gedruckt sind oft Sätze der Ergebenheit und Demut, „nicht zu glauben“! Hiob hält stand. Beim zweiten himmlischen Audienztag bekräftigt Gott die Größe Hiobs, fügt aber „unglaublich“ hinzu: „…und du hast mich gegen ihn gereizt ihn umsonst zu verderben! Er selbst, Gott, ist der Urheber des Unheils! Nicht der Satan (hebräisch der Quertreiber, der Hinderer, der Anfeinder) „Du hast mich gereizt, ihn umsonst zu verderben“ – Gott und Satan, Kompagnons bei einem bösen Test? Ich höre in dem Urteil Gottes gegen die satanischen Reizungen auch Selbstkrititik, ja, Reue Gottes – ein ungeheuerlicher Gedanke, aber der Bibel nicht fremd, lesen wir das Jonabuch! Gott denkt um, wandelt sein Urteil; eine so kühne Aussage, dass der Talmud erschrickt und sagt: „Wenn dies kein Schriftvers wäre, so dürfte man es nicht sagen; wie wenn er ein Mensch wäre, den man verführt und der sich verführen lässt.“