Sommerferien… Mein Lieblingskirchensommergedicht heißt „Dorfkirche im Sommer“ und stammt von Detlev von Liliencron – 19. Jahrhundert, sonntäglich, ländlich, so recht für die Ferien…
Schläfrig singt der Küster vor,
schläfrig singt auch die Gemeinde.
Auf der Kanzel der Pastor
betet still für seine Feinde.
Dann die Predigt, wunderbar,
eine Predigt, ohnegleichen.
Die Baronin weint sogar
im Gestühl, dem wappenreichen.
Amen, Segen, Türen weit,
Orgelton und letzter Psalter.
Durch die Sommerherrlichkeit,
schwirren Schwalben, flattern Falter.
Gott segne die Stunden Ihres Sommers; er schenke Ihnen erholsame Abende und einen stärkenden Schlaf
Quelle: Detlev v. Liliencron, Adjutantenritte, Edition Holzinger, Berlin 2013