Der 13. August geht zu Ende – ein Satz zum Nachdenken, denn einmal kann der Satz den heutigen Tag meinen, er kann auch die Erinnerung an den 13. August 1961 meinen, die langsam zu Ende geht. Es ist ein schlimmes Datum in unserer Geschichte. Ein Datum, kein Fatum, kein Schicksal, kein unabänderliches Schicksal, übrigens, das Wort Schicksal gibt es in der Bibel nicht!
Die rohe und hässliche Mauer war ein roher und hässlicher Anschlag auf das gemeinsame Leben; Terror als Bauwerk. Und doch gab es Menschen, die nicht in Schockstarre verfielen, sie blieben einfallsreich, listig, pfiffig, kreativ, ungebrochen, bis die Mauer endlich zerbrach. Sie waren erschrocken und unerschrocken, bekümmert und unbekümmert, eingeschüchtert und trotzig, sahen das Wirkliche und das Mögliche. Sie lebten das „und“! Das „und“, darin liegen Hoffnung und Trotzenergie, vergessen wir das nicht!
Der Gott über alle Götter des Hasses, schenke uns seinen Segen und seine Kraft und lasse uns guten Mutes morgen wieder aufstehen.