Auf der großen und schönen Kunstmesse in Basel kam es im Juni zu einem fürchterlichen Zwischenfall: Die Süddeutsche Zeitung berichtet: „Ein kleines Mädchen, drei Jahre alt, war von einer großen Fliegen-Plastik derartig angerührt, dass sie das vermeintliche Tier, dessen charakteristischen Umrisse ihm vertraut waren, ihrerseits anrührte und zu Fall brachte…der Kunstflügel der Kunstfliege…zerbrach umgehend…“, so weit die Zeitung. Sie berichtet vom fürchterlichen Bohei und Riesentheater der Aussteller, die „das unberührte Kunstwerk von davor“ dramatisch beklagten, aber auch vom tiefen Beschämtsein des Kindes. Sie verweist auf eine Welt, in der “Antatschen, Wischen, Klicken, Tippen und Tapsen“ gang und gäbe ist. Wer drückt nicht im Bio-Markt auf diese Nektarine und jenen Pfirsich? Ein kleines Kind wollte die schöne filigrane Fliege berühren, begreifen, erfassen, spüren. Dass uns, den viel Älteren, diese Bewegung, diese Sehnsucht nie verloren gehen möge! Und wenn auch nur in Gedanken…
Gott, bleibe bei uns mit deinem Segen, schütze unsere Nacht und gib uns für jede Sorge eine Aussicht.
Quelle: SZ, Streiflicht vom 18. Juni 2019, S.1