„What a wonderful world!“, so heißt ein Lied, das 1968 für Louis Armstrong geschrieben wurde. Louis Armstrong, rauchig, rußig, und allzeit stockheiser, singt mit fröhlich-knarziger Inbrunst und unbeirrbarem Charme. Und das 1968: Vietnam-Krieg und die politische Welt im Ausnahmezustand. Armstrong sang von kleinen Dingen im Alltag, vom Schnee und von der Sonne.
Ausnahmezustand auch jetzt. Und doch: zwei Kinder arbeiten begeistert mit der Mutter im Garten, Junge stellen den Einkaufskorb vor die Wohnungstür, dazu im alten Marmeladenglas ein Kirschblütenzweig, wie mit japanischer Tusche gemalt. Bald kommt der Mai, der Mozart des Kalenders…
Aber ja, die Frage gilt: Was wird morgen sein? Wann erscheint ein lebensförderlicher Horizont? Trauen wir uns mit Louis Armstrong zu singen:
„What a wonderful world!“
Unser Vater in den Himmeln, segne so viel Tapferkeit, so viel gelebte Solidarität, schenke uns eine ruhige Nacht, in der wir wissen, wie kostbar Menschlichkeit ist.