Unbeschwerte Freude am Schabbat wird in den jüdischen Gemeinden hier und erst recht in Israel nur unter Schmerzen aufkommen. In großen Gruppen gemeinsam und beschwingt Gottesdienst zu feiern, ist gefährlich geworden, Intensiv haben sich die Psalmen mit den Erfahrungen von Gefahr, Tod und Leben auseinandergesetzt. So heißt es in trotziger Zuversicht:
„Ich werde nicht sterben, sondern leben!“, Psalm 118.
Die Psalmen helfen, die Verwandlung des Gewohnten zuversichtlich zu bestehen. Sie malen mit starken Farben, „damit du nicht erschrecken musst vor dem Grauen der Nacht, vor den Pfeilen, die am Tage fliegen, vor der Pest, die im Finsteren umherschleicht, vor dem Fieber, das dich in der Hitze überfällt“. Heute sollen die Psalmen den Schluss sagen: „Ich sitze oder stehe, so weißt du es, du verstehst meine Gedanken von ferne. Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege…von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir. Solche rkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch, ich kann sie nicht begreifen.“