Es ist ein seltsamer Fest- und Freudenmonat, der Dezember. Zum Thema Feste hat sich die Berliner Autorin Katharina Haacker ihre Gedanken gemacht:
Feste – Vor Festtagen, denkt man oft daran, wie schön es werden muss. Und sollen alle glücklich sein. Das wäre nun ein merkwürdiger Zustand, ebenso wie all die Sorge darum im vorherein merkwürdig ist. Die Vorbereitungen sind nicht anstrengend, weil so viel zu tun wäre, zu kochen, zu putzen, zu schmücken, sondern, weil man sich ausmalt, wie es gelingen müsste: alles.
Die gute Laune der Gäste oder Anwesenden ist nicht nur ein Ziel, sondern dazu Garant, dass Spannungen nicht auftreten. Friede auf Erden, wenigstens für die Stunden und wenigstens hier im Haus. Gelingen macht unangreifbar. Wenn man sich nur damit abfinden könnte, angreifbar zu sein! Und auch die anderen nicht unbedingt glücklich sehen müsste, sondern vielleicht nur ungefähr heiter und wohlwollend.
Unser Vater in den Himmeln, segne unseren Schlaf, in dem die Weihnachtsbilder unserer Kindheit aufsteigen.! Gib uns die Gewissheit, Weihnachten wird kommen, wie immer: sentimental, voller Sehnsucht und mit deinem Segen völlig zwanglos
Quelle: Katharina Haacker, Darf ich dir das Sie anbieten?, Minutenessays, Berenberg Verlag Berlin 2020, o.S.