Der Segen ist die große Zustimmung des Schöpfers zur Welt und ihren Menschen, das „Ja“ Gottes. Zu allem, was in dieser Schöpfung lebt. Meiner Schweizer katholischen Kollegin Jacqueline Keune verschlug es die Sprache, als sie von einem Kardinal hörte, die Barmherzigkeit habe eine Obergrenze. Daraufhin schrieb sie:
„Segne, Gott, die schwarzen Schafe, die Bettler und die Verliebten, die Menschen auf ihrer Flucht, segne uns alle, dass neu werde die Erde, ganz neu!
Segne Gott die schrägen Vögel, die Kleinen und die Obdachlosen, die Kinder in ihrem Spiel, segne uns alle, dass neu werde die Erde, ganz neu!
Segne Gott die bunten Hunde, die Toren und die Habenichtse, die Kranken in ihrer Not, segne uns alle, dass neu werde die Erde, ganz neu.
Alles, was gut ist, alles, was still und stark ist, alles, was den Leib erfreut und das Herz bezaubert, alles, was die Liebe stärkt und das Recht stützt, komme über und durch uns in die Welt.“
Unser Vater in den Himmeln, wenn das Dunkel sich um uns lagert, segne uns mit der Güte deiner Gegenwart! Berge uns bei Dir bis zum Morgen.
Quelle: Jacqueline Keine, Scheunen voll Wind, Gebete und Gedichte, db-Verlag, Horw/Luzern 2016, S. 56f. und S. 42