Es ist wieder Freitagabend geworden, für die jüdische Gemeinde und ihre Familien Schabbat-Abend. Nach dem Gottesdienst wird darauf geachtet, dass niemand allein nach Hause geht, jeder ein ausreichendes Mahl hat. Dazu gehört eine Geschichte, die ein jüdisches wie christliches Problem berührt:
Dem Rabbiner wird mitgeteilt, dass ein Mann in seiner Gemeinde gestorben ist. „Was hat ihm gefehlt?“, fragt der Rabbi. „Er ist verhungert“, wird ihm gesagt. „Kein Jude kann Hunger sterben! Wäre er zu mir gekommen, so hätte ich ihn unterstützen lassen!“ „Rabbi, er hat sich geschämt!“
„Also ist er an seinem Stolz gestorben und nicht am Hunger! Am Hunger stirbt kein Jude!“
Wir kennen den Ausspruch: Sein Stolz lässt es nicht zu, dass er sich Hilfe holt. Im richtigen Moment Stolz zu zeigen, kann uns stark machen. Im falschen Moment kann er uns zerstören. Nie sollte er uns hindern, Hilfe zu holen, wenn wir sie brauchen! Wie beim Rabbi muss es heißen: „An Hunger stirbt kein Christ!“ Man muss den Menschen die Chance geben, großzügig zu sein. Es tut auch ihnen gut.
Möge Gott uns in dieser Nacht segnen und bewahren, stärkend und mutmachend, und uns aufstehen lassen in ein erfülltes Leben.