„Gute Nacht!“ – Man braucht viel Vertrauen, um abends zur Ruhe zu kommen und einzuschlafen. Die meisten Menschen haben dafür ihr persönliches Ritual entwickelt. Ein bekömmliches Essen. Die Nachrichten um 22.h. Eine verschlossene Tür. Manche einen Spruch von Wilhelm Busch: „ Wer Sorgen hat, hat auch Likör“.
Es gibt Nächte, in denen das alles nichts hilft. Sorgen jeder Art kommen ungerufen, menschliches Beten hat seinen Ursprung in der Bitte um Schutz vor und in der Nacht. Im kleinen Schlaf hat der große Schrecken seine Macht über uns verloren.
Frau Kopecka in Bert Brechts Stück vom „Schweyk“ singt: „Das Große bleibt groß nicht und klein nicht das Kleine. Die Nacht hat zwölf Stunden, dann kommt schon der Tag.“
Ich möchte mir vorstellen, dass Gott all die glücklichen und unglücklichen, gesunden und kranken, jungen und alten, neugeborenen und sterbenden Menschen in der Hand hält und dass ihm nicht einer fehlet…
Unser Vater in den Himmeln, sei um uns herum und segne unsere Nacht!