Aschermittwoch – er trennt die bunte Zeit des Faschings von der 40tägigen Fastenzeit, der Vorbereitung auf Ostern. Seit einem Jahrtausend lassen sich Menschen an diesem Tag Asche aufs Haupt streuen mit Blick auf ihre befristete Lebenszeit: „Bedenke Mensch, dass du Staub bist!“ Dabei stehen sie aufrecht, würden sie sich beugen, würde die Asche abfallen. Im aufrechten Gang können wir zu unserer Schwäche stehen. Das Fasten zieht seit alters her Menschen an: Die Bibel erzählt, Jesus habe vierzig Tage und Nächte gefastet.
Warum tat er das? Ich wage eine Antwort: Um Hunger zu bekommen, denn die Bibel erzählt: Als er vierzig Tage und Nächte gefastet hatte, bekam er Hunger. Worauf? Wonach? Hunger nach Dörfern und Städten – nach Menschen. Es steht da, dass er umherzog und viele heilte. Von überall her kamen Erkrankte, Angsterfüllte, Enttäuschte, Ausgebrannte, Geschwächte, solche, ohne Aussichten.
Ich glaube nicht, dass er abnehmen wollte, sondern, pardon, zulegen an Anteilnahme und Zuwendung, Ich versuche es noch einmal: Es ging nicht um eine schmalere Taille, es ging um ein breiteres Leben für alle. Ich weiß nicht, ob es so war, es passte nur so sehr gut zu ihm.
Unser Vater, segne unser Schlafen und segne unser Wachen, dass wir wieder morgen erwachen zu dem, was wir können!