Nun hat für die jüdische Gemeinde der Schabbat begonnen. Schabbat – das heißt:
Nicht allein das Tun, sondern das Lassen ist von Bedeutung. Den Computer herunterfahren, das Smartphone in der Schublade verschließen, Das Förderband anhalten, viele Hebel umlegen, die Kasse abschließen, die Bibliothek verlassen, die Garagentür zumachen, den Patienten alles Gute wünschen und die Praxis schließen, Fernsehstecker herausziehen, Handy ausschalten, drei Kissen aufs Telefon und – die Ruhe wahrnehmen, das Lassen wieder lernen. Ans Fenster gehen, zu den Bäumen schauen, mit einem Auge voll Grün, einem Ohr voll Drossellärm, einer Nase voll Gras und eine Seele voll Juniabendluft und nachbarlichen Grilldünsten…
Nein, aus mit nordic walking, dafür südlich schlendern, aus mit chatten und chillen, dafür reden und ruhen, Bike in den Keller und Riesling aus dem Keller – eine Ahnung von Ewigkeit, mal ernten, ohne zu säen, die großen Zeitungen aufschlagen, dem Nachbarn zuwinken und die Ruhe genießen und jetzt die Pistazien, geröstet und gesalzen…welch ein Segen…
Für deinen Segen, der uns nachts über birgt und uns morgen wieder freundlich umgibt, sei dir, Gott, Dank!