Noch immer: Zeit für Religionsunterricht!

von Rolf Lüpke

Unter dem Titel „Zeit für Religionsunterricht in der Berliner Schule“ habe ich im Jahr 1993 „vier Diskussionsbeiträge auf dem Weg zu einem Wahlpflichtmodell Religionsunterricht-Ethik/Philosophie“ veröffentlicht. Sie waren zu Beginn der Debatte um eine Fortentwicklung des so genannten Berliner Modells für den Religionsunterricht entstanden.

Ich knüpfe bewusst an diesen Titel an, wenn hier Überlegungen und Impulse notiert werden, die in Teilen bereits bei verschiedenen Gelegenheiten in den letzten Jahren (u. a. bei mehreren Kreissynoden und bei Treffen von Schulleitungen) vorgetragen oder veröffentlicht worden sind. Auch wenn es bisher nicht gelungen ist, die schulische Stellung des Religionsunterrichts in Berlin gesetzlich neu zu bestimmen, ist die Debatte darüber intensiver geworden. Der Gedanke, dass Religionsunterricht in der Berliner Schule einer anderen Position bedarf, um zu leisten, was er als erzieherisches und unterrichtliches Potenzial in sich birgt, überzeugt immer mehr.

Das Argument, das so genannte Berliner Modell habe sich bewährt und sei auch für die Zukunft angemessen, ist seltener zu hören. Denn zu deutlich zeigt sich im Blick auf die Vielfalt religiöser Gemeinschaften die Unangemessenheit der alten schulgesetzlichen Bestimmungen – auch nach der Neufassung des Schulgesetzes im Januar 2004. Aber manche fragen angesichts dieser Einschätzung auch, ob Religionsunterricht in der Schule nicht durch anderen Unterricht ersetzt werden sollte. Ist also die Zeit des Religionsunterrichts vorbei oder ist noch immer: Zeit für Religionsunterricht?

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DAS WORT / 12. Juni 2005 7.55 auf RBB 88,8

Der Menschensohn ist gekommen, zu suchen
und selig zu machen, was verloren ist.
Lukasevangelium 19,10

Seine Eltern hatten ihn beim Namen „Zachäus“ gerufen, das heißt auf deutsch: „Der Reine“.
In Israel sind Namen nicht Schall und Rauch. Sie bedeuten immer etwas, z.B. einen guten Wunsch – Jesus heißt „Gott hilft“, und mit seinem Leben hat Jesus seinem Namen alle Ehre gemacht. „Ezechiel“ heißt „Gott ist stark“; „Elisabeth“ heißt „Mein Gott ist durch und durch treu“.

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2711 Steine des Anstoßes

Das Holocaust-Denkmal mit Jugendlichen wahrnehmen

Helmut Ruppel, Ingrid Schmidt

„Nach Auschwitz fährt nur, wer wirklich dorthin will. Ins Stelenfeld aber schlendern alle herein, Wissende und Ahnungslose, Bewegte und Gleichgültige, Bekennende und Leugnende. Es ist antiautoritär. Das Gedenken hier ist nicht mehr anklagend und nicht mehr anstrengend. Es ist heiter, massenwirksam, entgegenkommend. Es hat sich den Leuten zu Füßen gelegt. Aber ist es noch Gedenken?“

So lasen wir jüngst in der ZEIT unter der Überschrift „Daneben benehmen“. Und genau dies bestimmt die öffentliche Wahrnehmung: „Nicht gestattet ist von Stele zu Stele zu springen und sich in Badekleidung auf einer Stele zu sonnen, der Genuss alkoholischer Getränke und Grillen…“ Wo sind wir? Im „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“ mit 19083 Quadratmeter Deutungsfläche und 2711 Stelen aus dunklem Beton? Ein Ort der Herausforderungen, verwirrend, schön, ernst und voller Anstöße.

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Apropos Pfingsten

Wo die Seele sitzt – Was die Bibel über den Körper weiß
9. Juni 2003 Antenne Brandenburg

I.
„Der Seele Raum geben“ – das klingt wie die Einladung eines Reise-Unternehmens, auszuruhen im Schatten der Tempel von Burma , bei Nacht auf dem Markt von Marrakesch einen Teppich zu erstehen oder den langen Weg nach Santiago da Compostela an der Westspitze Europas zu wandern…“Der Seele Raum geben“ – vermutlich ein sehr deutsches Grundgefühl aus Sehnsucht, Fernweh, Schönheitsverlangen und dem Bedürfnis nach grenzenloser Freiheit, möglichst über den Wolken, hinter den Bergen und jenseits des Horizonts.

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Veröffentlichungen

27. Januar Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

27. Januar
Predigthilfen zum 27. Januar

Mit einem Vorwort von Christian Staffa und einem Geleitwort von Petra Bahr.
Aus dem Inahlt:

Gottesdienstliches Gedenken
Vorbereitung für einen Gottesdienst zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus
Helmut Ruppel

Liturgie für den Gottesdienst zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2007
Helmut Ruppel

Petr Ginz, Prager Tagebuch 1941 – 1942
Ingrid Schmidt

Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, Erscheinungsdatum: 2006
Die komplette Predigthilfe können Sie im Volltext hier als PDF herunterladen!

Kirche 2025

Kirche 2025
Friederike von Kirchbach (Hg.)
Autorinnen und Autoren: Wolfgang Bittner, Bernhard Felmberg, Ute Gniewoß, Bernhard Hoppe, Susanne Kahl-Passoth, Helmut Ruppel, Constanze Scherz, Claus-Dietrich Schulze, Ulrich Seelemann, angefragt u.a.: Hans-Georg Filker, Wolfgang Huber, Olaf Lezinsky, Heinz-Joachim Lohmann, Michael Noss, Angelika Obert, Wolfgang Thierse, Sebastian Turner, Ulrike Voigt, Gesine Weinmiller
Wichern, Erscheinungsdatum: 2006
ISBN: 3889811957
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Was Christen vom Judentum lernen können

Was Christen vom Judentum lernen könnenLohrbächer, Albrecht / Ruppel, Helmut / Schmidt, Ingrid / Thierfelder, Jörg
Kohlhammer, Erscheinungsdatum: 2006
ISBN: 3170181335
Bei Kohlhammer bestellen!



Durch den Horizont sehen

HorizontVito Palmieri, Helmut Ruppel, Ingrid Schmidt, Wolfgang Wippermann

Wichern-Verlag , Erscheinungsdatum: 2005
ISBN: 3889811825
Bei Amazon bestellen!



Warum soll ich trauern?

Warum soll ich trauern?Helmut Ruppel, Ingrid Schmidt

Wichern-Verlag, Erscheinungsdatum: April 2002
ISBN: 3889811302
Bei Amazon bestellen!



Ernst-Lange-Lesebuch

Lange LesebuchErnst Lange, Georg-Friedrich Pfäfflin, Helmut Ruppel

Wichern-Verlag , Erscheinungsdatum: 1999
ISBN: 3889811140
Bei Amazon bestellen!


Schoa, Schweigen ist unmöglich

SchoaAlbrecht Lohrbächer, Helmut Ruppel, Ingrid Schmidt

Kohlhammer , Erscheinungsdatum: 1999
ISBN: 3170149814
Bei Amazon bestellen!



… stosset nicht um weltlich Regiment? : Ein Erzähl- und Arbeitsbuch vom Widerstehen im Nationalsozialismus

... stosset nicht um weltlich Regiment?Helmut Ruppel, Ingrid Schmidt, Wolfgang Wippermann

Neukirchener Verlagsgesllschaft,
Erscheinungsdatum: 1986
ISBN: 378870764X
Bei Neukirchner Verlagsgesellschaft bestellen!


Von Angesicht zu Angesicht

Von Angesicht zu AngesichtHelmut Ruppel, Ingrid Schmidt,

Neukirchener Verlagsgesllschaft,
Erscheinungsdatum: 1984
ISBN: 3788707453
Bei Neukirchner Verlagsgesellschaft bestellen!

Durch den Horizont sehen

Das Gespräch zwischen den Religionen

HorizontDie Arbeit am interreligiösen Dialog erscheint in Zeiten politischer und sozialer Verhärtung dringender denn je. „Durch den Horizont sehen“ sammelt verschiedene Aspekte zu den Themen: Bildungspolitik; Gespräch der religiösen Traditionen; Erinnern, Gedenken und Lernen; Impulse für die Politik der Zukunft.
Der Band bündelt zugleich Erträge aus nahezu vier Jahrzehnten der „Erweiterten Fachausbildung“ für den Religionsunterricht.

Autorinnen und Autoren: Viola Altrichter, Ingo Baldermann, Maria Luise Damrath, Avitall Gerstetter, Eveline Goodman-Thau, Ora Guttmann, Wolfgang Huber, Gernot Jochheim, Michael Juschka, Peter Klemm, Rolf Lüpke, Renate Mertins, Mohsen Mirmehdi, Andreas Nachama, Andreas Nosek, Vito Palmieri, Helmut Ruppel, Ingrid Schmidt, Lothar Schnepp, Ursula Storm, Emel Topcu-Bestrich, Hans-Hermann Wilke, Lorenz Wilkens, Wolfgang Wippermann, Marie-Rose Zacher

Durch den Horizont sehen
Lernen und Erinnern im interreligiösen Dialog
Herausgegeben von Vito Palmieri, Helmut Ruppel, Ingrid Schmidt und Wolfgang Wippermann
Ca. 200 Seiten, kartoniert
Ca. Euro 15,-; sFr 27,40; Euro (A) 15,50
ISBN 3-88981-182-5
Erscheint: April 2005 im Wichern Verlag
Hier bei Amazon bestellen!

Evangelischer Kirchentag in Hannover

Auf dem 30. Deutschen Evanglischen Kirchentag in Hannover ist Helmut Ruppel im thematischen Angebot Zentrum Juden und Christen auf zwei Veranstaltungen zu hören:


Der Gott der Väter und Kinder – von der Kette der Generationen

Werkstatt für Lehrende in Schule und Gemeinde Der Ertrag jüdischen Lernens für den christlichen Unterricht

Pfarrer Helmut Ruppel, Pfarrer, Berlin (Referent/in)
Ingrid Schmidt, Lehrerin, Berlin (Referent/in)

Niedersächsischer Landtag, Hinrich-Wilhelm-Kopf-Platz 1
Donnerstag, 26. Mai 15:00 – 18:00 Uhr

Für uns gelebt, für uns gestorben – die Passionsgeschichte im Horizont des christlich-jüdischen Gesprächs
Werkstatt für Lehrende in Schule und Gemeinde

Pfarrer Helmut Ruppel, Pfarrer, Berlin (Referent/in)
Prof. em. Dr. Ingo Baldermann, Religionspädagoge, Siegen (Referent/in)

Niedersächsischer Landtag, Hinrich-Wilhelm-Kopf-Platz 1
Samstag. 28. Mai 11:00 – 13:00 Uhr

Mehr Informationen zum Programm des 30. Evangelischen Kirchentages finden Sie hier.